






Aus dem Zelt rieselt etwas Weisses....






In dieser Performance konzentriere ich mich inhaltlich auf die Auswirkungen der menschlichen Behauptung und der Überschreitung von Grenzen versus der Natur. Anhand von Extrem-Alpinisten, die ich persönlich kannte, und die im Frühling 2012 auf einer Winter-Erstbsteigung im Himalaya verschollen oder verstorben sind, zeige ich dieses enge Zusammenspiel von Räumen, Schutzräumen, deren Fragilität und ephemere Kurzlebigkeit auf.
In der narrativen Form eines Hörspiels werden die Zuschauer durch die Performance geleitet: Tagebuchaufzeichnungen der verschollenen Alpinisten, Interviews mit anderen Extrem-Alpinisten und ihrem Umgang mit Grenzen, philosophische Texte (Freud), Interviews mit Alpinforschern wurden dramaturgisch zu einem 45 minütigen Hörspiel verarbeitet und per mobiler Sound-Anlage mitgeführt auf dem performativen Spaziergang durch die Alp Sellamatt. Insgesamt sind es fünf Stationen, die man so zusammen ansteuert. An jedem Schauplatz steht ein Expeditionszelt, knallgelb leuchtend, mit welchem ich mich haptisch auseinandersetze: mal annähernd, einfühlend, dann immer mehr aber auch zerstörend. Inhaltlich und dramaturgisch nimmt die Dramatik bei jeder Station zu: der Kampf ums Überleben der Alpinisten, wird auch zu meinem Kampf mit den Zelten. Schlussendlich zerstöre ich das letzte Zelt, die Schutzhülle, am Ende des Spazierganges.
Die Performance fand statt im September 2012 während des Festivals „arthur7“ der KunstHallenToggenburg.
Die Performance ist Cedric Hählen gewidmet.
english:
In this performance I focus on the effects of human assertion and the crossing of boundaries versus nature. Using extreme alpinists whom I knew personally, and who disappeared or died in spring 2012 on a first winter ascent in the Himalayas, I show this close interaction of spaces, shelters, their fragility and ephemeral short-livedness: Diary entries of the missing alpinists, interviews with other extreme alpinists and their handling of limits, philosophical texts (Freud), interviews with alpine researchers were dramaturgically processed into a 45-minute radio play and carried along by a mobile sound system on the performative walk through the Alp Sellamatt. All in all, there are five stations that can be reached together. At each location there is an expedition tent, bright yellow, with which I deal haptically: sometimes approximately, empathetically, sometimes more and more destructively. In terms of content and dramaturgy, the drama increases at each station: the struggle for the survival of the alpinists also becomes my struggle with the tents. Finally I destroy the last tent, the protective cover, at the end of the walk. The performance took place in September 2012 during the festival „arthur7“ of the KunstHallenToggenburg. The performance is dedicated to Cedric Hählen.